Das Betriebsgelände um 1930 in Kempten

22.2.22: 222 Jahre Holz Greiter

Und immer wieder galt es sich neu zu erfinden

In der Chronik der Holz Greiter GmbH zu blättern ist höchst spannend. Beginnt diese doch mit der Illerflößerei, welche rund um 1800 ein blühender Erwerbszweig im Allgäu gewesen ist, schließlich war Kempten der Hauptausgangspunkt für die Illerflöße Richtung Ulm. Und eben rund um 1800 (konkret lässt es sich nicht nachweisen, die Unterlagen wurden im Krieg zerstört) wurde von Michael und Mang Greiter hier der Grundstein der Firmengesichte gelegt.

Allerdings kam in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Flößerei zum Erliegen. 1869 landeten in Ulm noch 3192 Flöße aus dem Allgäu, 1904 waren es nur noch 309. Wehre von neu entstehenden Elektrizitätswerken machten den Fluß für Flößer immer schwerer befahrbar und 1857 wurde mit dem Bau der neuen Bahnlinie Ulm-Kempten begonnen. Die Verfrachtung mit der Bahn war zwar teurer als die Flößerei, sie war aber auch sicherer. Die Flößerei hatte ausgedient und neue Erwerbsmöglichkeiten mussten gefunden werden: die Bearbeitung von Holz war nun das Gebot der Stunde.

Die Eisenbahn spielt später wieder eine, diesmal positive, und ganz entscheidende Rolle in der Firmengeschichte. Nach dem zweiten Weltkrieg war die Firma als Sägewerk auf Schnittholz ausgerichtet und dieses wurde in großen Partien ins Rheinland / Ruhrgebiet verfrachtet. Als allerdings neue Wasserstraßen schiffbar gemacht wurden, konnten die Rheinländer Holz aus Skandinavien günstiger beziehen als aus dem Allgäu. 

Und so war erneut eine komplette Neuausrichtung der Firma gefordert. Jetzt war die Zeit für die regionale Vermarkung angebrochen. Allerdings nicht nur mit Balken und Brettern, es mussten viele neue Materialien in das Verkaufsprogramm aufgenommen werden, einschließlich der Bauelemente und Kunststoffe. Der Groß- und Einzelhandel dehnte sich somit auf alle Warengruppen aus Holz am Haus, im Haus und vor dem Haus aus.
Damals wie heute war der Wettbewerb des Holzhandels im Allgäu so hoch wie in keiner anderen Region Deutschlands. Also mussten andere, neue, besondere Vorteile entwickelt werden um Wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben. Seinerzeit war die Firma Greiter das erste Unternehmen dieser Art welche die elektronische Datenverarbeitung eingeführt hat. Auch der erste Fernschreiber Kemptens stand im Büro der Firma Greiter. Und ganz aktuell, im Jahr 2022 gewann die Holz Greiter GmbH den Parkett Star in der Kategorie „Vorbildliche Werbung / Marketing digital im Holzhandel“.

Weitere Details zu unserer Geschichte lesen Sie wenn Sie sich unter Geschichte der Holz Greiter GmbH.

Das Titelbild zu diesem Newsbeitrag zeigt das Betriebsgelände im Jahr 1982.